Bericht Truppführer Lehrgang 2018-2

SignetAus- und Fortbildung ist für uns als Feuerwehrsehr wichtig. In verschiedenen Lehrgängen lernt ein Feuerwehrmitglied die Grundlagen, um im Anschluss bestimmte Positionen, Funktionen oder Aufgaben zu übernehmen. In der Grundausbildung wird einem alles Grundlegende beigebracht, um eine Basis für die Arbeit in der Feuerwehr zu haben. Nach erfolgreicher Grundausbildung kann man als sog. Truppmann/-frau in einem Trupp arbeiten. Auf dieser Basis bauen dann weitere Lehrgänge und die Ausbildung am Standort auf. 

Neben fachlichen Lehrgängen, gibt es aber auch Lehrgänge, die einen für eine höhere Führungsstufe qualifizieren. Der sog. Truppführerlehrgang ist formell noch kein Führungslehrgang. Dennoch befähigt er einen, andere Feuerwehrleute in einem Trupp zu führen. Ein Trupp besteht in der Regel aus 2 Personen, kann aber auch auf 3 Personen erweitert werden. Somit führt ein Truppführer ein bzw. zwei weitere Mitglieder seines Trupps.
Die Erfahrungen aus sechs Wochenenden Truppführer-Lehrgang hat einer unserer Swisttaler Teilnehmer aus eigener Sicht zusammengefasst.

 

Bericht Truppführer Lehrgang 2018-2

Am Samstag, den 01. September 2018, begann der zweite Truppführer Lehrgang des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg im Jahr 2018. Zu Beginn des Lehrgangs fanden sich alle 27 Teilnehmer um 08:30 Uhr im Kreisfeuerwehrhaus ein, wo Lehrgangsleiter Peter Kern und der Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg die Gruppe empfingen. Nach Begrüßung und grundlegenden Informationen zum Lehrgangsverlauf, der Dienstkleidung und mitzubringenden Materialien, folgte sofort der erste theoretische Unterricht zum Thema Vorgehen im Innenangriff. Hierbei wurde erklärt wie der Angriffstrupp (erster Trupp der im Einsatz in ein Gebäude vor geht) am effizientesten und schnellsten vorgeht, um ein Feuer zu bekämpfen. Des Weiteren wurde angesprochen mit welchen Gefahren man gegebenenfalls konfrontiert wird und wie man in solchen Situationen richtig handelt. Im Anschluss an die theoretische Einführung ging es auf dem Übungshof weiter mit der praktischen Ausbildung zum selben Thema. Hierbei wurde der Umgang mit dem Strahlrohr geübt, sowie das richtige Vorgehen an Türen, hinter den es brennt. Den Abschluss des Tages bildete ein theoretischer Unterricht zum Thema technischenHilfeleistung.

Damit ging ein spannender, aber auch anstrengender erster Lehrgangstag vorbei. Dennoch blieb keine Zeit um sich auszuruhen, denn am nächsten Tag stand wieder theoretischer Unterricht auf dem Plan. Zunächst beschäftigten wir uns mit den Rechtsgrundlagen und der Organisation der Feuerwehr nach dem BHKG (Gesetz für Brandschutz, Hilfeleistung und Katastrophenschutz). Anschließend klärte uns die ABC-Fachberaterin des Rhein-Sieg-Kreises über die Gefahren an Einsatzstellen mit atomaren, biologischen und chemischen Stoffen auf.

Am 07.September ging es abends weiter mit einem Einblick in die Arbeit des PSU-Teams (Psychosoziale Unterstützungsgruppe). Uns wurde erklärt, wie betroffene Personen oder auch Kameradinnen und Kameraden in belastenden Situationen reagieren und welche Maßnahmen man treffen kann, um ihnen zu helfen diese Situationen zu bewältigen.

Am nächsten Morgen beschäftigten wir uns mit der Brand- und Löschlehre. Fragen wie ein Brand entsteht oder welche Komponenten dafür nötig sind, dass es überhaupt brennt, wurden geklärt und erläutert. Zudem wurde veranschaulicht wie man ein Brand richtig bekämpft und welches Löschmittel am effektivsten gegen das vorliegende Feuer wirkt. Nachmittags begannen endlich die praktischen Einsatzübungen. Hierbei arbeiten wir als Gruppe zusammen und bauen einen Löschangriff auf, um inszenierte Brandlagen zu bekämpfen. Hauptaugenmerk bei den Übungen ist die Kommunikation zwischen den einzelnen Trupps und dem Gruppenführer, sowie die korrekte Vorgehensweise bei angedeuteten Gefahren, wie zu kühlende Gasflaschen oder Wohnungsbränden.

Am nächsten Lehrgangstag sprachen wir über mögliche auftretende Gefahren an der Einsatzstelle. Hierzu zählt, um ein anschauliches Beispiel zu bieten, die Explosion, welche uns in Form eines Druckgefäßzerknalls praktisch vorgeführt wurde.

Am darauffolgenden Samstag beendeten wir die angefangene Theorie zu den Gefahren an der Einsatzstelle und fuhren mit den praktischen Einsatzübungen fort. Hier konnte man sehen, dass es von Übung zu Übung immer besser funktionierte.

Zum nächsten theoretischen Unterricht fanden wir uns am Sonntag wieder im Kreisfeuerwehrhaus in Siegburg ein. Hier beschäftigten wir uns mit den verschiedenen Modellen von Feuerwehrfahrzeugen und deren Gerätschaften.

Am darauf folgenden Freitag stand eine Besonderheit auf dem Lehrgangsplan; der Brandcontainer. Hier wird in einem extra für Feuerwehrleute angefertigtem Container dargestellt, wie sich Feuer in einem geschlossenen Raum verhält und wie man verschiedene Brände bekämpft. Diese Erfahrung soll uns angehenden Truppführern helfen, solche Situation besser verstehen zu können und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Der nächste Tag war ein rein praktischer Übungstag. Wir begannen mit dem Selbstretten aus dem 2. Obergeschoss. Hierzu legten wir den Pfahlstich (Knoten zum Retten von Personen) als Sicherung an und seilten uns über unseren Feuerwehrhaltegurt aus einem Fenster ab. Anschließend ging es mit den praktischen Einsatzübungen weiter. Hier zeigte sich wieder eine Verbesserung zur Vorwoche, was uns gute Aussichten auf die Prüfung machte.

Am Sonntagmorgen sprachen wir über Brandsicherheitswachen und Brandmeldeanlagen. Bei den Brandsicherheitswachen listeten wir auf, welche Aufgaben für uns anfallen, sowohl vor einer Veranstaltung als auch währenddessen und im Anschluss daran. Zum Thema Brandmeldeanlangen sprachen wir zunächst über die verschiedenen Typen von Meldern, welche eine BMA auslösen. Anschließend erstellten wir einen Ablaufplan, wie eine BMA ausgelöst wird und wie wir als Feuerwehr vorgehen müssen, um sie wieder zurück zu stellen.

Am Samstag, den 30.09, begannen wir mit kurzen Theoriestunden zu den Themen Atemschutzüberwachung und Überdruckbelüftung, bevor es ein letztes Mal raus auf den Hof ging, um für die praktische Prüfung zu üben. Beim Thema der Atemschutzüberwachung machten wir uns klar, welche Infos benötigt werden, wenn ein Trupp unter Atemschutz im Einsatz vorgeht. Bei der Überdruckbelüftung besprachen wir die Einsatzgrundsätze, die wichtig sind wenn ein Lüfter im Einsatz eingesetzt wird. Die praktischen Übung liefen, wie die letzten Wochen auch schon, wieder gut von statten, sodass wir sehr gut für die praktische Prüfung vorbereitet waren.

Am nächsten Lehrgangsmorgen beschäftigten wir uns mit der Löschwasserentnahme und der Löschwasserfortleitung. Hier schauten wir welche Möglichkeiten uns geboten werden, wenn wir Löschwasser benötigen und dieses gegebenenfalls über längere Wege befördern müssen. Da es zu diesem Thema einen separaten Lehrgang gibt, gingen wir nicht all zu tief ins Detail.

Dann stand der Tag der Prüfung endlich an. Sechs Wochen haben wir auf diesen Tag hingearbeitet, um unsere beste Leistung zu zeigen. Begonnen wurde mit der schriftlichen Leistungskontrolle. 40 Fragen zu allen Themen, die während des Lehrgangs besprochen worden waren, galt es zu beantworten. Im Anschluss stand die mündliche und praktische Prüfung an. Bei der mündlichen Prüfung saßen wir in Gruppen aus drei Personen einer Prüfungskommission entgegen, welche aus dem Kreisbrandmeister und zwei Wehrführern des Rhein-Sieg-Kreises bestand. Hier galt es den Prüfern das Erlernte des Lehrganges in Form von Fragen zu beantworten. Die praktische Prüfung lief, wie die Wochen zuvor, in der Gruppe ab. Jeder Lehrgangsteilnehmer wurde in drei Positionen geprüft, wobei der Angriffstruppführer für die Gesamtnote am stärksten gewichtet wurde.

Nach Abschluss aller Prüfungen fanden wir uns im Lehrsaal ein, wo wir gespannt auf das Ergebnis warteten, welches vom Kreisbrandmeister verkündet wurde: Es haben alle Teilnehmer die Prüfung zum Truppführer bestanden!

An dieser Stelle sendet die Feuerwehr Swisttal Glückwünsche an alle Teilnehmer aus dem Rhein-Sieg-Kreis!

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